losgelebt

Lyrikband, Erstausgabe im Verlag Helmut Braun, Köln, 1977 ('15. September 1977")

71 Seiten, oktav, Band 13 in der Reihe 'Literarischer Nachwuchs'

ISBN 3-88097-072-6

 

Neuausgabe im Verlag Dölling & Galitz, Hamburg 1987
ISBN 3-926174-09-9
("21.-22. Tsd. aller Ausgaben")
Neuauflage 1997

 

E-Book-Ausgabe bei Dölling & Galitz im Dezember 2014: losgelebt reloaded.
Multimediale iPad-Edition, mit zusätzlich anklickbaren Audio-Dateien und Fotos von Judith Gaida. Ich habe alle Gedichte selbst eingesprochen und jedes mit einem anderen Spielzeuginstrument vertont.
ISBN 978-3-86218-054-7.
Erhältlich im iBooks Store für € 2,99

Losgelebt Erstausgabe 1977

Erstausgabe 1977

losgelebt bei iTunes 2014

im iBooks Store 2014

losgelebt, Presse-Info, Januar 2015

Presse-Info, Januar 2015, vergrößern durch Anklicken

Oskar Cöster in: Sonntagsblatt, Hamburg 1977:

"Meinen Blickwinkel trifft / euer Augenmaß / nie ganz" - dieser Satz wäre unschwer jedem Lyrikband als Motto und Rezensionswarnung voranzusetzen. Er steht in dem Band mit Gedichten von Frederike Frei: Losgelebt. Trotzdem oder gerade deshalb der Versuch, etwas über diese Gedichte zu sagen. Die Buchform ist ihnen, stärker als Geschriebenem überhaupt, äußerlich. Ursprünglich und vor ihrem Verschwinden zwischen zwei Buchdeckeln kursierten sie bereits einzeln als von der Autorin so genannte LeseZeichen - handgeschrieben und von ihr selbst in einem "BaUCHLADEN" zum Preis von 1 DM pro Stück über Straßen und Plätze getragen und unters Volk gebracht. "Literatur als Mittel zur Kommunikation." (...) Die Buchexemplare, an die die Autorin nach Auslieferung an den Buchhandel noch herankommt, versieht sie nachträglich mit Korrekturen, Ergänzungen und mit ihrer Hamburger Adresse. So wehrt sie sich gegen den vereinnahmenden und die lebendige Kommunikation erschwerenden Zugriff des perfekten Mediums. Losgelebt - ein Leben irgendwo zwischen einem Von-etwas-los und einem Auf-etwas-los. Es ist die Bewegung heraus aus der Vereinzelung ("die vermauerte Seele hält dicht") und hinein in die Solidarität des Wir ("wir, die die neue Geschichte / wirklich wahr / machen"). In diese übergreifende Polarität eingebunden ist ein von schmerzlichen Erfahrungen begleiteter Prozess des Bewußtwerdens als Frau - von der großen Liebe ("sie leben von allein, / träumen zusammen und / lieben umsonst"), über die große Ernüchterung ("der letzte Kuß fällt ins Schloß") und die große Einsamkeit ("Ich / allein / bin allein") bis hin zur beginnenden Reflexion innerhalb der Emanzipationsbewegung ("Dein Mann ist dein Ausweis / lebenslänglich gültig / ... Bei Verlust gleich ersetzen / sonst wissen wir nicht / wer du bist"). Sie vertieft diese Fragen, indem sie auf Probleme der Familie und Erziehung eingeht. Diesem inhaltlichen Spektrum (von naturlyrischen und lyriktheoretischen Aspekten noch erweitert) entspricht ein ebenso breites formales Spektrum, dessen Pole auf der einen Seite das knappe pointierte Epigramm, auf der anderen Seite das lockere, breitgefächerte Erlebnisgedicht darstellen. Vieles wäre zu zitieren; aber ich empfehle, das ganze Bändchen zu lesen. Und an den eigenen Träumen festzuhalten, die das jeweils Erreichte immer als Provisorium erscheinen lassen. "Ich kann meine Träume nicht / fristlos entlassen / Ich schulde ihnen noch / mein Leben."

Losgelebt Neuausgabe 1987

Neuausgabe 1987

losgelebt 1997

Neuauflage 1997

losgelebt E-Book 2014

E-Book-Ausgabe 2014

Hanns-Hermann Kersten in ekz informationsdienst 1977:

"Ich schreibe unprosaisch, um mir über das Prosaische klar zu werden. Als kürzeste Form der Literatur hat Lyrik zuerst die Chance, den Menschen der Gegenwart aufatmen zu lassen." Die Autorin ist jene reizende junge Frau, die furchtlos unter den Giganten der Frankfurter Buchmesse mit Bauchladen einherwandelte und ihre Lyrik "in LeseZeichenformat" für 1,- DM das Gedicht (oder ein Gedicht) "ohne Verlags- oder Staatszensur" austrug. Man lächelte m i t dieser hervorragenden Lyrikerin und Aphoristikerin, aber keinesfalls ü b e r sie. Wieviel man mit wenigen Worten vielen glasklar sagen kann, habe ich in dieser unschlagbar dichten, poetischen Form erstmals bei Frederike Frei gesehen: "ZEITBOMBE ZEIT: Du liest: / 'Es ist Krieg' / Es ist Krieg / Und du liest." Allen Bibliotheken mit allem Nachdruck empfohlen.

ekz

Günther Hohage 1977:

"Sehr verehrte Frau Frei, ich habe das Wochenende mit Ihren Texten zugebracht, Ergebnis: Ein völlig unlyrischer Mensch ist begeistert und kann plötzlich etwas mit Lyrik anfangen! Wohl einfach deshalb, weil Texte und Inhalte verständlich und vertraut zugleich sind. Gesprächsstoffe genug für ein ergiebiges Familienwochenende! Auf Ihre noch unveröffentlichten Texte freue ich mich bereits heute."

 
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