Weg vom Festland!

Roman von vier Wochen

Achter Verlag, Acht und Weinheim, Oktober 2011

431 Seiten, Hardcover, Fadenheftung, Schutzumschlag, Lesebändchen

ISBN 978-3-14562-2-6

€ 26,50 - AMAZON.DE - LIBRI.DE - BUECHER.DE - BOL.DE

 

Zur Lesung im Berliner Literaturhaus am 15.11.2011 gibt es hier Bilder.

Weg vom Festland

Literaturhaus 2011

Die Wanderliteratin macht Urlaub auf ihrer ostfriesischen Lieblingsinsel, überlegt, ob sie sich vielleicht ihre Nägel an der Baumrinde stutzen kann wie eine Katze, gibt sich den Wörtern hin, den Kräutern, setzt sich den Wettern aus ohne Zelt, den Regenpickeln im Meer, verliebt sich in einen älteren Musiker, der in einem festen Haus wohnt und hier ebenfalls das Festland hinter sich lassen will ... samt Ehefrau.

Eine Ode an die menschliche Freiheit und zugleich eine Fundgrube natürlicher Werte. Wer diesen Roman gelesen hat, wird ihn nicht mehr vergessen.

Ich hab nur einen Urlaub von mir beschrieben, nicht mehr und nicht weniger mit allen Wörtern, derer ich habhaft werden konnte, um den Wald, in dem ich schlief, das Meer, das ich täglich roch, die Kiefern, die ich stündlich liebte und die Liebe, die ich lebte, zu Papier zu bringen, damit man sie nachlesen und nacherleben kann, sozusagen neben mir liegt im Moos, wenn auch nicht damals, aber dafür jetzt und in Zukunft. Mit Buchstaben lässt sich das ja machen. Jedes Kapitel beginnt mit dem Aufwachen am Morgen am Waldrand. Eine Frau ohne Zimmer, aber mit Insel.

Textbeispiel:

"Als ich meine zerstreuten Blicke, die ich dem Mann zuwerfe, bereits wieder einsammele, fühle ich mich plötzlich durch alle Wetter- und Windjackenpackungen hindurch von ihm erkannt. Hellwach sein Auge, herausfordernd, fast unverschämt. Im Grunde schaut seine in sich gekehrte Gestalt plötzlich wie wild aus der Wäsche, als er meinen Blick auffängt. Der ganze Mann richtet sich auf, gewinnt Haltung, als ob sich eine Ente blitzschnell in einen Erpel verwandelt. Unter allen Mützen hier besitzt er den Kopf eines Genies. Es ist nicht Liebe, es ist Schrecken auf den ersten Blick. Was ist los. Hergefahren bin ich ohne Absicht, um der Hamburger Hitze zu entfliehen, um baden zu gehen, um zu lesen, um vielleicht …"

Stimmen dazu:

Liebe FF
ich hab Dein Buch schon halb durch, obwohl ich es viel langsamer lese als andere Bücher, es zieht mich richtig rein, ich muss immer wieder lachen und staunen - Also: Großes Kompliment: Ich kann es schlecht aus der Hand legen - so schön ist es.
Eine Freundin

Ich habe „Weg vom Festland“ gelesen und bin begeistert. Dazu müssen Sie wissen, dass ich ein absoluter Geschichtenfan bin. Mit sprachlicher Brillanz als l’art pour l’art kann ich eigentlich nicht wirklich etwas anfangen. Aber Sie haben es geschafft, mich mit Ihrer Sprachgewalt einzufangen Ich war geradezu süchtig nach dem immer neuen, kuriosen und sprachlich überwältigenden Beschreibungen vom Meer, von der Dünenlandschaft… Die Kuhle in den Dünen hätte ich gerne erlebt. Ich wünsche Ihnen und dem Buch viel Erfolg. Sie haben ihn wirklich verdient.
Eine Fremde

'Weg vom Fenster' ist wie eine Tafel Schokolade. Immer nur kleine Stückchen nehmen. Dann hat man den Genuss länger. Und kann den Geschmack spüren. Heute die ersten 30 Seiten. Welch ein Feuerwerk!
Eine Bekannte

Ich habe gerade dein Buch zuende gelesen und ich muss schon sagen, es war ein ganz besonderes Lektüreerlebnis. Vor allem natürlich wegen deiner Sprache. Die verleiht dieser Liebesgeschichte den unwiderstehlichen Glanz und sorgt dafür, dass sie eben nicht nur eine von tausenden beliebigen Liebesgeschichten ist. Und natürlich hat mich besonders deine Beschreibung der Landschaft, des Watts und des Meers gereizt, eine Landschaft, zu der wir die Liebe teilen. Ich hätte vielleicht den letzten Teil etwas abgekürzt. Aber auch da hab ich's noch gern gelesen, eben: wegen der Sprache. Du hast es tatsächlich geschafft, die lyrische Meisterschaft, die du dir im Laufe vieler Jahre erarbeitet hast, auch auf die Prosa zu übertragen. Das finde ich bewundernswert. Ich wünsche dir jedenfalls viele LeserInnen für dein Werk. Das hat es verdient.
Eine Kollegin

Liebe Frederike,
... weil ich nun nach mehreren Anläufen endlich mal mit Deinem Roman angefangen habe (hatte ihn schon mal bestellt, dann aber verschenkt ...) und bin jetzt endlich am Lesen - (von vorne und bei Kap. 8 :-) und wirklich begeistert! Sonst lese ich 4/5 Hundert Seiten an einem Abend, aber dieses Buch ist definitiv zu schade, um es zu 'verschlingen'. Bin schon gespannt, wie es weitergeht. Danke für das Lesevergnügen! Viele Grüße aus München
Sandra

Heidi Jäger in Potsdamer Neueste Nachrichten, 3. Mai 2012:

Schon beim Packen des gelben eleganten Reisekoffers spürt man das Salz auf der Zunge. Doch dieser Urlaub auf der Nordseeinsel, zu dem Frederike Frei in ihrem Buch Weg vom Festland aufbricht, begnügt sich nicht mit einem langweilig-braven Aalen im weißen Sand. Der gelbe Koffer ist nur Tarnung. Diese Wanderpoetin reist per Anhalter und macht schließlich am Ort ihrer Sehnsucht einen großen Bogen um faule Leiber in Sonnenöl getränkt, die pünktlich das Hotelbüffet mit Halbpension erstürmen. Ihr Urlaubbett ist gedankenfrei unter blankgeputzten Sternen, "denn es muss schließlich immer eine geben, die den Himmel bewacht."
Die Potsdamer Autorin, Jahrgang 1945, beschreibt in ihrem Romanerstling 27 Tage im Leben einer Sternenpflückerin, aus der sie selbst in temperamentvoller Heiterkeit augenzwinkernd herausschaut. Kantige Leichtigkeit, schnodderige Lästerei und konfuse Verstrickungen durchziehen dieses "Gedicht" auf 431 Seiten. Witzig und aberwitzig geht es zu bei dieser Inseleroberung, auf der natürlich auch ein Mann gekapert sein will. (...)

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PNN

Rolf Birkholz in AM ERKER Nr. 62, Münster, Dez. 2011:

Ein ganz spezielles Frauenzimmer stellt Frederike Frei vor, eine Frau ohne Zimmer. Die Heldin des ersten Romans der als Lyrikerin bekannten Schriftstellerin, Weg vom Festland, bekennt sich zu ihrer "Sucht, mich umsonst und draußen zu bewegen". Zu solch unangepasstem Wunsch nach Naturnähe bei Wind und Wetter, zu solchem Unabhängigkeitsdrang gehört eine ungewöhnliche, große Liebe. Und währte sie noch so kurz.
"Ich will nichts von ihm, ich will ihn." Frederike Frei weiß das Sehnen der beiden, das vorsichtige Annähern, die heimlichen Treffen, die sich beim "Menuett im Freien" steigernde Begierde sprachlich differenziert zu gestalten.
Überhaupt ist Weg vom Festland ein Roman auch über die Möglichkeiten der Sprache. Mehr noch ins Wortwesen als in den Mann verliebt, ist diese Frau ständig bei der Sache, der Sprache, befindet sich, wo auch immer geredet wird, "als Schreiberin mitten in meinem Material".
"Man muss nichts erlebt haben, um davon zu schreiben", sagt C. gegen Ende auf eine Frage nach ihrer Liebesgeschichte auf S. "Höchstens mit der Sprache muss man viel erlebt haben." Das hat sie zweifellos, Frederike Frei.

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Am Erker

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